NPV — Rentabilität von Investitionen vergleichen

Was bedeutet NPV? Eine Definition

Die Abkürzung «NPV» steht für Net Present Value und wird auch als Nettobarwert (NBW) oder Kapitalwert (KW) bezeichnet. Wer unsicher ist, ob eine geplante Investition rentabel ist, schafft mit dieser Kapitalwertmethode eine Entscheidungsgrundlage. Der NPV bildet die Wirtschaftlichkeit eines Investments ab, indem sämtliche geplanten Cashflows summiert und auf den aktuellen Zeitpunkt abgezinst werden.

Berechnungsgrundlagen für den Net Present Value (NPV)

Entscheidend ist der Zeitwert zur Erbringung von Dienstleistungen bzw. für die Produktherstellung. In der Regel entspricht der Zeitwert einem Jahr, andere Zeiten sind jedoch möglich. Für eine realistische Berechnung des NPV werden die Ein- und Auszahlungen jedes einzelnen Jahres ermittelt:

  • Als Einzahlungen gelten Erträge aus Verkauf oder Dienstleistungen sowie Restwerte von Maschinen und Anlagen.
  • Unter Auszahlungen fallen Kosten für Personal, Produktion und Material, die Entsorgung von Maschinen sowie Aufwände für die Schulungen der Mitarbeiter.

Wichtig: Berücksichtigen Sie zusätzlich die Inflation und einen Risikozuschlag. Realisieren Sie die Investition mithilfe Ihrer Bank, ist auch der Fremdkapitalzins in die Berechnung einzubeziehen.

Wie berechnet sich der NPV mittels Formel?

Bevor Sie mit der Berechnung starten können, klären Sie die erforderlichen Einflussgrössen:

  • Höhe der Anfangsinvestition
  • Höhe der damit verbundenen laufenden Kosten
  • Zinssatz und Kosten für Fremdkapital
  • Risikozuschlag
  • Dauer der Investition (= Laufzeit bzw. Nutzungsdauer)
  • Dauer der zu erwartenden Ein- und Auszahlungen (Abschreibungen sind nicht relevant, da nicht zahlungswirksam)

Formel für die Berechnung

Jeder Cashflow wird individuell diskontiert, sodass sich für den NPV eine Zahlenreihe ergibt:

  • NPV = – I + CF1/(1+r) + CF2/(1+r)² + CFn/(1+r)^n

Legende:

  • NPV= Ziel der Berechnung
  • I= Investition (im Minus, da als Erstinvestition eine Ausgabe)
  • CFn= Cashflow innerhalb eines bestimmten Zeitraums (umfasst alle Ein- und Auszahlungen dieser Periode)
  • n= Laufzeit, meistens in Jahren. Die Berechnung erfolgt in unserem Beispiel für 3 Jahre (n = 3), d. h. mit einem Cashflow pro Jahr
  • r= Diskontsatz

Das Ergebnis entspricht dem Wert der Investition zum aktuellen Zeitpunkt. Ein positives Ergebnis bedeutet, dass sich das Vorhaben für Sie auszahlen kann. Bei einem negativen NPV lohnt sich die Prüfung von Alternativen.

Vor- und Nachteile des NPV

Die Ermittlung eines Nettobarwertes wird von vielen Parametern beeinflusst. Diese Abhängigkeit ist zugleich ein Nachteil des NPV. Die Fehleinschätzung eines Parameters kann das Ergebnis völlig verändern. Zukünftige Cashflows, Laufzeiten, Zinssätze und Risikozuschläge sollten daher möglichst realistisch angesetzt werden.

Dagegen ist einer der Vorteile des NPV dessen Flexibilität. Diese zeigt sich insbesondere beim Diskontierungssatz. Wenn Sie den NPV mit unterschiedlichen Zinssätzen berechnen, können Sie Schwankungen auf dem Kapitalmarkt simulieren. So zeigt sich, ob die Geldanlage gegenüber einer Sachanlage auch bei negativer Kapitalmarktentwicklung lohnenswert wäre.

Was die Vergleichbarkeit vereinfacht: Der NPV wird in absoluten Zahlen ausgedrückt. Das Ergebnis anderer Kapitalwertmethoden wird häufig in Prozent dargestellt, z. B. beim IRR.

Was bedeutet IRR?

Auch der IRR «Internal Rate of Return» ist eine Methode zur Bewertung der Rentabilität geplanter Investitionen. Der sogenannte «Interne Zinssatz» entspricht dem Diskontsatz, mit dem der Nettobarwert (NPV) einer Investition auf null geht. Bei der Berechnung des IRR bleiben externe Faktoren wie Inflationskosten aussen vor, daher die Einschränkung «intern».

Wie wird der IRR berechnet?

Die IRR-Methode ist ein Näherungsverfahren. Mit welcher Formel Sie sich dem IRR nähern können, erfahren Sie in unserem Wiki-Beitrag «Internal Rate of Return (IRR) — das sollten Sie über die Kennzahl wissen».

Wie unterscheiden sich NPV und IRR?

NPV und IRR sind die zwei häufigsten Methoden, um Anlagevorschläge miteinander zu vergleichen. Tatsächlich führen diese Methoden jedoch zu widersprüchlichen Ergebnissen, da Parameter wie Einnahmen, Ausgaben und Laufzeit unterschiedlich eingesetzt werden.

Einige Unterschiede:

  • Der NPV ist die Summe aller Cashflows. Das Ergebnis zeigt, ob ein Projekt zukünftig rentabel sein wird (NPV>0) oder nicht (NPV<0).
  • Mit dem IRR ermittelt man die durchschnittliche Jahresrendite einer Kapitalanlage.
  • Während der NPV das Ergebnis in absoluten Zahlen ausweist, gibt der IRR den Kapitalwert in Prozent an.

Gemeinsamkeiten der beiden Methoden sind der Zeitwert des Geldes, die Berücksichtigung des Cashflows und die Methode der abgezinsten Zahlungsströme.

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