Volatilität — Kursschwankungen erkennen und nutzen

Was bedeutet Volatilität? Eine Definition

Der Begriff «Volatilität», kurz Vola, leitet sich vom lateinischen «volatilis» ab, was so viel wie «fliegend» oder «flüchtig» bedeutet. Die Vola ist ein Risikomass für Anleger. Sie gibt Auskunft über die Intensität der Kursschwankungen von Aktienkursen, Währungen oder Zinssätzen. Die Schwankung ist umso grösser, je unruhiger der Markt ist. Dementsprechend gilt: Je höher die Volatilität, desto riskanter, aber auch chancenreicher kann Ihre Geldanlage sein.

Wie wird Volatilität berechnet?

Die Volatilität wird als Standardabweichung der Renditen über einen festgelegten Zeitraum definiert. Wer sie berechnen möchte, braucht eine Reihe an Kurswerten des Anlagewertes innerhalb des fraglichen Zeitraums und diese Formel:

Volatilität = Wurzel aus (1/n) ((a-i)² + (b-i)² )*

Legende:

n = Anzahl der Kurswerte

i = Durchschnittswert

a, b = Kurswerte

Was bedeutet eine hohe oder tiefe Vola?

Wer sein Geld in volatile Anlagen investieren will, muss zum Teil massive Kursschwankungen akzeptieren. Daher entscheiden sich Anleger oft für Investitionen in Werte mit geringer Schwankungsbreite. Tatsächlich besteht bei hoher Volatilität jedoch auch die Möglichkeit auf überproportionale Kursgewinne. Wichtig ist, dass der Basiswert zu Ihrer Risikobereitschaft passt:

  • Wenn Sie die Chance auf hohe Gewinne nutzen möchten und einer riskanten Geldanlage nicht abgeneigt sind, passt für Sie eine hohe Volatilität.
  • Eine niedrige Volatilität reduziert zwar das Verlustrisiko deutlich, verringert allerdings auch die Gewinnchancen. Die Aussicht auf eine hohe Rendite ist hier eher beschränkt. Sie profitieren stattdessen von einer relativ stabilen Anlage.

Wie unterscheiden sich historische und implizite Volatilität?

Es gibt zwei Varianten der Volatilität mit unterschiedlicher Aussagekraft: historisch und implizit:

  • Die historische Variante bildet die vergangenen Kursschwankungen ab. Die Vola wird dabei aus alten Daten errechnet.
  • Dagegen prognostiziert die implizite Vola die zukünftig zu erwartenden Kursschwankungen eines Wertpapiers oder eines Marktes. Hierbei sind Angebot und Nachfrage bestimmend.

Wie nutzt man Volatilität in der Praxis?

Wer auf dem Kapitalmarkt Gewinne realisieren will, muss lernen, Schwankungen zu erkennen und auszunutzen. Das kann in Form kurzfristiger, aber sehr riskanter Trades passieren. Bevorzugen Sie ein stabiles Portfolio, sollten Sie allzu riskante Anlageentscheidungen eher vermeiden. Daher empfiehlt es sich, einen Anlageplan zu erstellen.

Eines der wichtigsten Ziele ist die Diversifikation, um die Auswirkungen der Volatilität abzufedern. Wem die Kursschwankungen dennoch zu heftig sind, greift auf Anleihen oder ETFs zurück. Diese können eine entspannende Wirkung auf das Portfolio haben.

Ist die Vola von ETFs geringer?

«ETF» ist die Abkürzung für eine spezielle Art von Fonds und steht für «Exchange Trade Fund» (= börsengehandelte Indexfonds). Es handelt sich um einen Indexfonds, der die Werteentwicklung eines Indizes, z. B. des DAX, abbildet. Während sich Anleger bei Aktien auf einzelne Wertpapiere konzentrieren, liegt der Vorteil eines ETFs in der Risikostreuung. Da dieser gleichzeitig in verschiedene Wertpapiere investiert, profitieren Anleger von der Diversifikation.

Dennoch gibt es auch bei ETFs unterschiedlich hohe Kursschwankungen. Durch die breite Risikostreuung und durch Langzeiteffekte werden diese jedoch häufig kompensiert.

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