Allokation — Verteilung von Ressourcen und Produktionsfaktoren

Was bedeutet Allokation? Eine Definition

Wenn von «Allokation», «Ressourcenallokation» oder «Faktorallokation» die Rede ist, geht es in einer Marktwirtschaft um die Verteilung von Ressourcen und Produktionsfaktoren. Im Fokus stehen begrenzte Ressourcen wie Arbeit, Kapital und Bodenfläche. Ziel ist es, die knappen Güter so einzusetzen, dass Marktteilnehmer ihre Waren und Dienstleistungen möglichst kostengünstig und ressourcenschonend produzieren bzw. erbringen. Dabei sollen Ungleichgewichte idealerweise vermieden werden.

Was ist das Allokationsproblem?

Energie, Rohstoffe, Maschinen, Kapital, qualifizierte Arbeitskräfte sowie Grund und Boden gehören zu den knappen Ressourcen, die in einer Volkswirtschaft sehr begehrt sind. Als Marktteilnehmer konkurrieren Personen, Unternehmen, Einrichtungen, Organisationen und der Staat um diese Güter. Sie alle benötigen ihren Anteil an diesen Ressourcen, um mit minimalem Einsatz maximalen Output erzielen zu können. Notwendig dafür ist eine optimale Ressourcenallokation. Das bedeutet, Artikel sind so herzustellen, dass in der Produktion möglichst wenig Ressourcen verbraucht werden.

Da es für die Zuteilung begrenzter Güter immer mehrere Möglichkeiten gibt, entsteht das sogenannte «Allokationsproblem»: Wie sind Ressourcen ökonomisch auf die Marktteilnehmer zu verteilen, um optimale Ergebnisse bei maximalem Gewinn sicherzustellen? Keine einfache Aufgabe, denn die Konkurrenz um knappe Produktionsfaktoren führt oft zur ineffizienten Ressourcennutzung.

Welche Allokationsmethoden gibt es?

Ressourcenallokation nach dem «Marktmechanismus»

Hier übernimmt der Markt die effiziente Allokation, indem er sich durch Angebot und Nachfrage selbst reguliert. Voraussetzung sind flexible und anpassungsfähige Märkte:

  • Die steigenden Energiepreise veranlassen die Marktteilnehmer idealerweise zu einem sparsamen Umgang mit Energie und zur Prüfung ihrer Produktionsabläufe.
  • Der Wettbewerb fördert in einer Marktwirtschaft den technischen Fortschritt und forciert die Anpassung von Arbeitsbedingungen.

Dennoch verhindert der Marktmechanismus weder ein Ungleichgewicht noch Ungerechtigkeiten.

Ressourcenallokation durch «staatlichen Eingriff»

Im Gegensatz dazu greift der Staat bei der Ressourcenallokation ein, um wirtschaftlich benachteiligten Marktteilnehmern Unterstützung zukommen zu lassen. Dadurch sollen Ungerechtigkeiten minimiert und Chancengleichheit gewährleistet werden. Dies geschieht meist vor dem Hintergrund politischer Ziele.

Allerdings hemmt der staatliche Eingriff auch die Eigeninitiative der Marktteilnehmer. Denn nimmt der Staat sein Allokationsrecht regelmässig wahr, warten die Unternehmen eher passiv auf dessen regulierende Massnahmen.

Ein Instrument, um Ungerechtigkeiten zu verhindern, ist die Bewilligung von Fördermitteln. Unternehmen sind dadurch in der Lage, sich notwendige Güter am Markt zu besorgen. Weitere Instrumente zur Regulierung der Ressourcenallokation sind Preisbindung, Produktionsvorgaben und Gesetze. Beispielsweise fördert der Staat mithilfe steuerrechtlicher Massnahmen und einer Preisobergrenze einen gerechten Marktpreis.

Was ist Asset Allocation?

Eine diversifizierte Aufteilung der Ressourcen wird als «Asset Allocation» (Vermögensaufteilung) bezeichnet. Das betriebswirtschaftliche Ziel ist es, Vermögen oder Geschäftstätigkeit so zu strukturieren, dass eine hohe Rendite erzielt und das Risiko breit gestreut wird.

Asset Allocation ist ein wichtiger Faktor für Marktteilnehmer, um möglichst unabhängig vom Kapitalmarkt agieren zu können. Das kann gelingen, wenn das Kapital auf unterschiedliche Geschäftsfelder, Branchen, Laufzeiten etc. aufgeteilt wird:

  • Für Unternehmen bedeutet dies häufig eine Anpassung der Produktpalette und das Vordringen in neue Märkte.
  • Anleger verteilen ihr Vermögen idealerweise auf unterschiedliche Asset- oder Anlageklassen (Vermögenswerte mit ähnlichem Risiko- und Renditeverhältnis). Beliebte Finanzinstrumente sind u. a. Aktien und Anleihen, Rohstoffe, Devisen und Immobilien.

Ergebnis: Durch geschickte Asset Allocation werden Risiken maximal gestreut und Kapitalmarktschwankungen kompensiert.

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