Portfolio im Finanzwesen — Risiken minimieren durch Diversifikation

Was ist ein Portfolio? Eine Definition

Der Begriff «Portfolio» stammt vom lateinischen «portare» = tragen, sammeln und «folium» = Blatt, bedeutet also «Blätter sammeln». Gesammelt werden im Finanzbereich vor allem Investitionen und Geldanlagen einer Person oder Gesellschaft, z. B. Aktien (Aktienportfolio) oder Anleihen bzw. Renten (Rentenportfolio). Das Kreditportfolio umfasst den Bestand an Darlehen und Krediten eines Kunden. Häufig werden diese für die Finanzierung unterschiedlicher Immobilien benötigt, die das Immobilienportfolio bilden.

Tipp: Bei einem Anlageportfolio stehen Vermögensaufbau, Risikominimierung und Risikostreuung im Fokus. Es repräsentiert eine Ansammlung von Vermögenswerten, die Anlageformen wie Aktien, Anleihen oder Fonds umfassen kann. Diese Investitionen werden in der Regel über spezialisierte Depots verwaltet, über die auch Kauf- und Verkaufstransaktionen abgewickelt werden.

Wie baut man ein Anlageportfolio auf, um Risiken zu minimieren?

Wer mit seinem Portfolio attraktive Renditen bei vertretbaren Risiken erwirtschaften will, muss seine Investments systematisch strukturieren. Eine besondere Rolle spielt dabei neben der Erfahrung und Risikobereitschaft des Anlegers die Diversifikation innerhalb des Portfolios. Um hohe Verluste zu vermeiden, empfiehlt sich ein Mix aus verschiedenen Branchen, Ländern und Anlageklassen, z. B.:

  • Immobilien
  • Edelmetalle
  • Aktien
  • Rohstoffe
  • Anleihen
  • Währungen

Zur Zusammenstellung der Vermögenswerte werden meist Portfolio-Theorien angewandt. Wer dafür keine Zeit aufwenden will, kann sein Portfolio professionell aufbauen lassen. Portfoliomanager analysieren die Märkte regelmässig und handeln mit dem Geld der Auftraggeber nach deren Vorgaben. Diese Dienstleistung kann sich besonders für unerfahrene Investoren auszahlen, kostet jedoch Gebühren. Der höhere Aufwand eines umfangreichen und diversifizierten Portfolios bedeutet zusätzliche Kosten.

Markowitz — mit Portfolio-Theorie zum Nobelpreis

In den 1950er-Jahren war eine strukturierte Vorgehensweise bei der Geldanlage weitgehend unbekannt. Ein US-amerikanischer Ökonom aus Chicago beschäftigte sich während seiner Doktorarbeit mit mathematischen Methoden auf dem Wertpapiersektor.

Harry Max Markowitz entwickelte daraus die bis heute populäre Markowitz-Portfolio-Theorie. Als Anerkennung erhielt der 1927 geborene Ökonom im Jahr 1990 den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.

Die Eckpunkte:

  • Ein optimales Portfolio setzt voraus, dass neben erzielbaren Renditen stets auch die Risiken berücksichtigt werden.
  • Das Gesamtrisiko der Geldanlage sinkt, wenn risikoreiche Titel um risikoarme Anlagen ergänzt werden.
  • Die Wechselbeziehung der Vermögenswerte untereinander und mit anderen Faktoren ist entscheidend für ein ertragreiches Portfolio. Es reicht nicht aus, Risiko und Rendite einzelner Anlageklassen isoliert zu betrachten.
  • Bewegen sich die Kurse der Investments gleichförmig nach oben oder unten, fehlt eine schützende Diversifikation des Portfolios. Die Folgen können bei Marktschwankungen umfangreiche Gewinneinbrüche ohne Ausgleich sein.

Was bedeutet Diversifizierung?

Sie wollen sich selbst mit dem renditestarken Portfolioaufbau beschäftigen und Ihr Vermögen in Eigenregie managen? Es gilt: Je grösser die in Aussicht stehende Rendite ist, desto grösser ist auch das Risiko. «Lege nicht alle Eier in einen Korb», lautet daher eine der wichtigsten Börsenregeln. Der durchdachte Mix aus Vermögenswerten hat eine breite Risikostreuung zum Ziel und wird als Diversifikation oder Diversifizierung bezeichnet.

Anleger sollten in ihren Bestand unterschiedliche Anlageklassen aufnehmen, deren Werte sich unabhängig voneinander entwickeln. So bleibt das Risiko überschaubar. Wenn beispielsweise Wertpapiere einen Kurseinbruch erleben, kann Edelmetall diesen Wertverlust womöglich durch höhere Preise auffangen. Kombinieren Sie daher stets risikoreiche und risikoarme Investitionsarten mit kurz-, mittel- und langfristigen Anlagevarianten.

Übrigens: Gewinnmaximierung durch Trading erhöht das Verlustrisiko. Dabei wetten Investoren beim Kauf oder Verkauf von Wertpapieren auf kurzfristige Kursschwankungen.

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