ROI — Vor- und Nachteile des «Return on Investment»

Was ist der Return on Investment (ROI)? Eine Definition

Die unternehmerische Kennzahl «Return on Investment», kurz ROI, ist auch als «Kapitalrendite» oder «Kapitalverzinsung» bekannt. Der ROI ist ein Indikator für den Erfolg und die Leistungsstärke eines Unternehmens oder eines Investments. Zu diesem Zweck werden das eingesetzte Kapital und der erwirtschaftete Gewinn in ein prozentuales Verhältnis gesetzt.

Wer den Mehrwert sozialer Projekte ermitteln möchte, setzt dazu die Kennzahl «Social Return on Investment», kurz SROI, ein.

Wie interpretiert man den Return on Investment?

Der ROI ist eine Kennzahl, die in der Regel vergangenheitsbezogen angewendet wird. Sie zeigt, ob eine Investition erfolgreich war. Seltener wird der ROI für Investments genutzt, die in der Zukunft geplant sind. Diese Anwendung dient der Festlegung von Zielen und der Erfolgsprognose, beispielsweise in einem Businessplan.

Was sagt ein ROI aus?

  • Fällt der ROI negativ aus, wurde Ihr Investment bislang nicht erwirtschaftet.
  • Der ROI von 0 besagt, dass sich die Investition vollständig amortisiert hat.
  • Ein positiver ROI von beispielsweise 7 % wirkt auf den ersten Blick überzeugend. Wachstumsorientierte Unternehmen streben allerdings einen ROI von mindestens 15 % an, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Beurteilung, ob ein Return on Investment als gut betrachtet werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der Branchenstandards, der Unternehmensziele und der Risikotoleranz. Ein ROI sollte also immer im Kontext der folgenden Faktoren interpretiert werden.

  1. Branchenstandards: In einigen Branchen sind niedrigere ROIs üblich, während andere höhere Renditen erfordern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Es ist wichtig, den ROI mit Branchenstandards und dem durchschnittlichen ROI von Unternehmen in ähnlichen Geschäftsfeldern zu vergleichen.
  2. Unternehmensziele: Die angestrebten Renditen können je nach den Zielen und Strategien des Unternehmens variieren. Ein ROI von beispielsweise 7 % könnte für ein konservatives und stabiles Unternehmen angemessen sein, während ein wachstumsorientiertes Unternehmen möglicherweise nach höheren Renditen strebt.
  3. Risikotoleranz: Unternehmen mit niedrigerer Risikotoleranz neigen dazu, in sicherere, stabilere Investitionen zu gehen, die möglicherweise tiefere Renditen generieren. Ein höheres Risiko könnte zu höheren potenziellen Renditen führen, geht jedoch auch mit einem höheren Verlustrisiko einher.
  4. Wirtschaftliches Umfeld: Das wirtschaftliche Umfeld und die Marktbedingungen können ebenfalls die Wahrnehmung eines guten ROIs beeinflussen. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten können niedrigere Renditen möglicherweise akzeptabler sein.

Vorteile des ROI

Der Return on Investment (ROI) ist eine der am häufigsten eingesetzten Kennzahlen. Insbesondere die schnelle Berechnung und die klare Aussage überzeugen Unternehmen und Banken. Da das Ziel eines Investments nicht in die Berechnung einfliesst, sorgt bereits ein geringer Gewinn für ein positives Bild.

Nachteile des ROI

  • Kritisch zu sehen ist bei der Berechnung des ROI die starke Verdichtung der Informationen. Es werden nur zwei Geschäftszahlen ins Verhältnis gesetzt, die aus verschiedenen Daten errechnet wurden.
  • Gewinne und Umsätze sind häufig nicht eindeutig auf bestimmte Investitionen zurückzuführen.
  • Ein weiterer Kritikpunkt am ROI ist die ausschliesslich finanzielle Betrachtung des Investments. Markt und Wettbewerb, Kundenzufriedenheit, Investitionsrisiken sowie konjunkturelle Schwankungen bleiben unberücksichtigt.
  • Unterschiedliche Laufzeiten der Investments machen den Erfolg der Projekte zudem schwer vergleichbar.

Tipp: Trotz der Kritikpunkte ist der Return on Investment (ROI) eine der Kennzahlen, auf die Investoren und Kreditgeber ihr Hauptaugenmerk richten. Betrachten Sie den ROI stets im Kontext mit anderen Kennzahlen, beispielsweise der Eigenkapitalrendite.

Wie wird der ROI berechnet?

Um den Return on Investment (ROI) eines Unternehmens zu berechnen, benötigen Sie den erwirtschafteten Gewinn und das Gesamtkapital.

Formel für den ROI für Unternehmen:

  • Gewinn / Gesamtkapital x 100= ROI

Beispiel:

  • Ein Unternehmen machte im Jahr 2022 einen Gewinn von 12 Mio. CHF
  • Das Gesamtkapital betrug 170 Mio. CHF
  • Berechnung 12‘000‘000 / 170‘000‘000 x 100 = 7,06 %

Ergebnis: Das Unternehmen hatte im Jahr 2022 einen Return on Investment von ca. 7,06 %. Es erwirtschaftete damit pro einer Million Franken ca. 70‘000 Franken Gewinn.

So berechnen Sie den ROI einer Einzelinvestition

Um die Kapitalrendite einer einzelnen Investition zu ermitteln, werden statt Gesamtkapital und Unternehmensgewinn nur die Investition und der anteilige Gewinn herangezogen.

Formel für den ROI für Einzelinvestition:

  • Gewinnanteil / anteiliger Kapitaleinsatz x 100 = ROI

Beispiel:

  • Ein Unternehmen kauft eine neue Maschine. Kapitaleinsatz 300‘000 CHF
  • Durch diese erwirtschaftet das Unternehmen einen Gewinn von 45‘000 CHF im entsprechenden Geschäftsjahr
  • Berechnung: 45‘000 / 300‘000 x 100= 15 %

Ergebnis: Der Return on Investment (ROI) für den Maschinenkauf beträgt 15 %.

So berechnen Sie den Social Return on Investment (SROI)

Mit dem SROI ermitteln Sie die sogenannte Sozialrendite einer Investition. Dessen Entwickler gingen davon aus, dass jeder Beitrag eines Förderers an ein sozial-gesellschaftliches Projekt eine Investition darstellt. Zwar geht es bei einem sozialen, ökologischen und ökonomischen Investment nicht primär um den wirtschaftlichen Erfolg, dennoch wollen sich Geldgeber über den Ertrag informieren.

Für die Berechnung des SROI benötigen Sie die sozio-ökonomischen Erträge (=Netto-Profit) und die Summe der bisherigen Investitionen (=Netto-Investition):

  • SROI = Netto-Profit / Netto-Investition

Tipp: Suchen Sie nach neuen Investitionsmöglichkeiten? Wir helfen Ihnen bei der Wahl des Investmentmodells.

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