Mikrolage von Immobilien – Einfluss auf Kaufpreis und Nachfrage
Was bedeutet Mikrolage? Eine Definition
Als Mikrolage wird die nähere Umgebung einer Liegenschaft bezeichnet. Daher auch das griechische Präfix «mikro», was so viel wie «klein» bedeutet. Das engere Umfeld definiert sich im Wesentlichen durch Infrastruktur, Standort, kulturelle Einrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten etc. Auch die Lärmbelästigung durch ÖV, Firmen oder Nachbarschaft kann für die Qualität der Mikrolage ausschlaggebend sein. Sie wird durch die Makrolage ergänzt und beeinflusst den Marktwert der Immobilie massgeblich.
Die Qualität der Mikrolage schätzt jede Person unterschiedlich ein, je nach Interessen, familiärer Situation und einem vorhandenen Verkehrsmittel. Daher ist für Studierende meist die Citylage wichtig, während Senioren eine ruhige Wohnlage im Grünen schätzen.
Mikrolage — welche Faktoren sind wichtig?
- Ausrichtung der Immobilie und Ausblick
- Lärm- und Geruchsimmissionen: z. B. Verkehrslärm, Mülldeponie, Feuerwehr, Polizei oder Baustellen
- Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
- Sicherheit und Kriminalität (soziale Brennpunkte)
- Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie
- Entfernung zum Stadtzentrum
- Freizeitmöglichkeiten mit Spielplätzen, Parks und kulturellem Angebot
- Zustand der Gebäude und Strassen in der Nachbarschaft
- ambulante und klinische ärztliche Versorgung
- Erreichbarkeit von Schulen und Kindergärten
- Umweltfaktoren: Luftqualität, Grünflächen oder Hochwasserrisiken
- soziales Umfeld und Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft
- Infrastrukturprojekte und Entwicklungspläne der nahen Umgebung
- demografische Entwicklung: Veränderungen in der Alters- und Einkommensstruktur, Familienzusammensetzung
- historische Wertentwicklung der Immobilien
Warum ist die Mikrolage beim Immobilienkauf relevant?
Der Kauf einer Immobilie ist für viele Menschen die grösste Investition ihres Lebens. Umso wichtiger ist eine attraktive Lage. Die direkte Umgebung gibt Aufschluss über Risiken und Chancen eines Immobilienerwerbs oder Mietverhältnisses. Je mehr die Umgebung den Interessen eines Käufers oder Mieters entspricht, desto besser stuft dieser die Lage der Liegenschaft ein.
Diese Einstufung erweist sich im Immobilienmarkt als einer der preisbestimmenden Faktoren. Entsprechend ihrer Lage erzielen vergleichbare Objekte daher unterschiedliche Kauf- und Mietpreise. Auch Nachfrage und Fluktuation werden u. a. durch die Mikrolage beeinflusst. Um die wertbestimmenden Faktoren kennenzulernen, ist es ratsam, sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. So können Sie auch vorhandene Immissionen am besten einschätzen.
Was ist der Unterschied zwischen Mikro- und Makrolage?
Immobilien, die alle Vorzüge von Mikro- und Makrolage vereinen, sind begehrt und werden in der Regel zu Bestpreisen gehandelt. Im Gegensatz zur Mikrolage bezieht sich die Makrolage nicht auf die nähere Umgebung, sondern auf die Region. Der Fokus liegt u. a. auf der Kaufkraft der Bevölkerung, der demografischen Entwicklung, der Konjunktur und dem Arbeitsmarkt.
Wie wirkt sich die Mikrolage im Alltag aus?
- Wenn eine Liegenschaft mit einer qualitativ hochwertigen Mikrolage überzeugt, ist von einer guten Vermietbarkeit auszugehen.
- Sofern ein Objekt in einer attraktiven Umgebung keine Überraschungen bereithält, sind Mieter meist schnell gefunden und die Fluktuation bleibt gering.
- Die Mikrolage ist damit ausschlaggebend für nachhaltig erzielbare Mieteinnahmen und den Erfolg einer Renditeimmobilie.
- Zeigen sich die regionale Wirtschaftslage und der Arbeitsmarkt geschwächt, ziehen Interessenten trotz optimaler Mikrolage möglicherweise eine andere Region vor.
- Umgekehrt kann ein attraktiver Job eine schlechte oder mittelmässige Mikrolage ausgleichen.
- Letztere bringt günstigere Preise und Mieten mit sich, was Studenten und Menschen mit geringem Einkommen entgegenkommt.
- Auch Senioren ziehen häufig eine bequeme Infrastruktur der perfekten Mikrolage vor.