Smart Citys erfordern innovative Lösungen

Was ist eine Smart City? Eine Definition

Der aus dem 19. Jahrhundert stammende englische Begriff «smart» bedeutet so viel wie «geschickt im Umgang», «vernetzt» bzw. «interaktiv». Nachdem smarte Lösungen ihren Platz im privaten und gewerblichen Bereich gefunden hatten, galt es jetzt, deren Mehrwert verstärkt in Städten und Regionen zu nutzen. Dort sorgt u. a. das Bevölkerungswachstum im Rahmen der Globalisierung für einen erhöhten Bedarf an smarten Lösungen. Inzwischen stehen Smart Citys für effiziente, nachhaltige und lebenswerte Städte, die intelligente Infrastrukturen und KI zu nutzen wissen.

Wie funktioniert eine Smart City?

Um Städte und Kommunen zu digitalisieren und zu vernetzen, müssen sie u. a. mit Sensoren ausgestattet werden. Diese Sensoren sammeln Informationen zu unterschiedlichen Zwecken, die in einer Cloud gespeichert werden. Dort lassen sie sich jederzeit abrufen, neu verarbeiten oder kombinieren.

Die Features einer Smart City

Digitale Behördengänge, Kühlschränke, die an ablaufende Mindesthaltbarkeitsdaten erinnern, sprechende Kochherde, die auch Ungeübte zum perfekten Steak führen oder smarte Helfer, die auf Kommando den Fernseher umschalten, erleichtern heute schon den Alltag oder werden gerade entwickelt. Eine Smart City erweitert diese Möglichkeiten, beispielsweise auf dem Weg zum Arbeitsplatz oder beim Shoppen. Fast unbemerkt machen diese Features eine Stadt intelligenter und sicherer:

  • Smartes Parken und Beleuchten

Autofahrer, die in der Stadt einen Parkplatz suchen, hemmen den Verkehrsfluss und sind häufig für Staus verantwortlich. Das smarte Parksystem erkennt mittels Sensoren verfügbare Parkmöglichkeiten. Der suchende Autofahrer wird über sein vernetztes Navi, das Smartphone oder digitale Anzeigen im Strassenverkehr zu einem freien Parkplatz geleitet.

Per Sensoren reagiert auch die smarte Strassenbeleuchtung, die sich dem Verkehrsaufkommen anpasst und so Energie spart (Smart Lighting).

  • Smarte Sicherheits- und Schutzlösungen

Smarte Lösungen sorgen auch für mehr öffentliche Sicherheit auf den Strassen, im Personennahverkehr und in Gebäuden. Sensoren und Kameras ermöglichen es Polizei, Rettungsteams und Wachpersonal, vermeidbaren Vorfällen vorzubeugen und in Notfällen schnellstmöglich zu reagieren. Digitale Infotafeln informieren die Verkehrsteilnehmer und Anwohner zusätzlich über aktuelle Vorfälle und warnen vor Strassensperren, glatten Gehwegen oder einer zu hohen Feinstaubbelastung.

  • Smarte Gebäudeautomatisierung

Heiz-, Kühl- oder Energievorrichtungen passen sich per smarter Gebäudeautomatisierung an Temperaturen, freie Büroflächen oder Lichtbedarf an. Per Sensor werden in Gas- und Wasserleitungen frühzeitig Lecks erkannt und der notwendige Handwerksbetrieb automatisch benachrichtigt. Diese Sensoren ermöglichen zugleich die regelmässige Kontrolle der Wasserqualität.

  • Smarte Abfallwirtschaft

Smarte Lösungen in der Abfallwirtschaft helfen den Entsorgungsunternehmen, besser zu planen. Sensoren melden die Füllmengen der Container oder Mülltonnen, sodass Zeit und Routen optimal geplant werden können.

Auch die Mülltrennung ist kein Problem mehr. Smarte Mülleimer lassen mittels KI keine Frage offen und trennen den Abfall korrekt sofort nach dem Wegwerfen.

  • Smartes Shoppen

Wer sich den Gang ins nächste Bekleidungsgeschäft ersparen will, geht einfach smart online shoppen. Mithilfe von Algorithmen zeigt ein virtuelles Modell auf dem Display anhand der eigenen Körpermasse, Haar- und Hautfarbe, wie die Ware wirken würde. Wer lieber selbst in die Umkleidekabine gehen möchte, dem hilft ein interaktiver Spiegel. Der Barcode der Ware wird eingescannt und bei Bedarf die Ware per Touchscreen auf dem Kabinenspiegel in anderer Farbe oder Grösse angefordert. Der Kunde braucht die Kabine nicht zu verlassen, sondern bekommt das gewünschte Kleidungsstück durch das Verkaufspersonal gebracht.

Datenschutz in Smart Citys

Die anfallenden Datenmengen in einer Smart City werden nicht nur immer grösser, sondern die Daten auch immer persönlicher. Datenschutz ist daher besonders wichtig, vor allem, wenn die gesammelten Daten an öffentliche Stellen oder Unternehmen weitergeleitet werden. Häufig diskutiert wird, ob beispielsweise das Interesse der öffentlichen Sicherheit (z. B. Aufnahmen im Strassenverkehr) gegenüber dem Recht auf Privatsphäre des Einzelnen Vorrang hat.

Es gibt Rechte, sich zu schützen. Möchte man beispielsweise, dass ein Suchmaschinenbetreiber in den Suchergebnissen bestimmte Fundstellen zur eigenen Person löscht, kann man sich auf das sogenannte «Recht auf Vergessen» berufen. Dieser Anspruch lässt sich aus dem Zivilgesetzbuch und dem Datenschutzgesetz ableiten, auch wenn eine ausdrückliche gesetzliche Bestimmung in der Schweiz noch fehlt.

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