SARON-Hypothek — das müssen Sie beachten

Was ist der Saron? Eine Definition

SARON ist die Abkürzung von Swiss Average Rate Overnight. Es handelt sich um einen Referenzzinssatz für den Geldmarkt in Schweizer Franken. Er gibt an, zu welchen Konditionen sich Finanzinstitute in der Schweiz gegenseitig über Nacht Geld leihen.

Der SARON basiert auf tatsächlichen Transaktionen am Schweizer Geldmarkt. Entsprechend der Politik der Schweizerischen Nationalbank (SNB), bewegt er sich nahe am Leitzins. Er steht seit 2009 unter der Aufsicht von SIX Exchange Regulation. Der SARON löste in der Schweiz den LIBOR ab.

Was ist eine SARON-Hypothek?

Die SARON-Hypothek ergänzt Finanzierungsmodelle wie Festhypothek und variable Hypothek. Diese unbefristete Geldmarkthypothek basiert auf dem Referenzzinssatz SARON. Meist schliessen Finanzinstitute SARON-Hypotheken mit einem Rahmenvertrag und einer Rahmenlaufzeit zwischen 1 und 5 Jahren ab.

Wie errechnet sich der Zinssatz für die SARON-Hypothek?

Der Zinssatz für SARON -Hypotheken wird in der Regel zu Quartalsbeginn angepasst. Banken ermitteln dazu aus einer Folge von eintägigen Durchschnittszinssätzen (SARON) den «SARON Compound». Dabei handelt es sich um den aufgezinsten SARON. Dieser wird um eine vereinbarte Marge ergänzt, die von der Bonität des Kunden abhängt. Am Ende dieser Prozesskette steht der Hypothekarzins für die SARON-Hypothek.

Da sich der Referenzzinssatz täglich verändert, passt sich auch der Zinssatz einer SARON -Hypothek laufend an. Den endgültigen SARON-Zinssatz (= Hypothekarzins) für eine Periode veröffentlichen Banken in der Regel im Nachhinein.

Insgesamt hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieben Berechnungsvarianten des Durchschnittszinssatzes festgelegt. Darunter finden sich auch SARON Compound, die eine Bekanntgabe des Hypothekarzins zu Beginn der Zinsperiode erlauben.

Was sind die Vor- und Nachteile einer SARON-Hypothek?

Vergleicht man eine SARON-Hypothek mit der klassischen Festhypothek, finden sich Vor- und Nachteile:

Günstig

Im Gegensatz zur Festhypothek mit fixem Zinssatz, passt sich die SARON-Hypothek dem Referenzzinssatz ständig an. Der Vorteil: In Niedrigzinsphasen sinkt der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld leihen. Analog dazu sinkt auch der Zinssatz einer SARON-Hypothek. Die Konsequenz: Kunden sparen Geld.

Flexibel

Bei entgegengesetzter Entwicklung verteuert sich die Hypothek analog zum SARON. Die Richtungsänderung sollten Kunden am Geldmarkt aufmerksam beobachten. Sie können sich je nach Anbieter steigenden Zinssätzen entziehen, indem sie ihre SARON-Hypothek in eine Festhypothek umwandeln.

Dazu muss allerdings die weitverbreitete Rahmenlaufzeit der SARON-Hypothek abgelaufen sein. Sie beträgt zwischen 1 und 5 Jahren. Die meisten Banken geben 3 Jahre vor. Wartet man diese Rahmenlaufzeit nicht ab, kostet ein Wechsel hohe Vorfälligkeitsentschädigung.

Unruhig

Die quartalsweise Anpassung des Hypothekarzinssatzes nach oben oder unten ist nichts für jedermann. Hypothekarnehmer erfahren mehrheitlich erst rückwirkend am Zinstermin, wie hoch der SARON Compound für die letzte Zinsperiode war. Wer die SARON-Werte zwischendurch mitverfolgen will, kann diese auf der Website der SIX Swiss Exchange AG abrufen.

SARON vs. Libor: Was ist der Unterschied?

Mit SARON und LIBOR sind Referenzzinssätze gemeint. Der SARON wird anhand tatsächlicher Transaktionen am besicherten Geldmarkt und aufgrund handelbarer Preise (Quotes) berechnet.

Der LIBOR bezog sich überwiegend auf Experteneinschätzungen anstelle von tatsächlichen Markttransaktionen. Befragt wurde eine Auswahl an Banken (Panel-Banken) zu Konditionen unbesicherter kurzfristiger Kredite für andere Geschäftsbanken. Seit 2022 wird der LIBOR nicht mehr unterstützt.

Der SARON hat sich als erheblich transparenter und weniger manipulationsanfällig erwiesen. Er ist die offizielle Nachfolgelösung des LIBOR.

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